Kartoffel - die unterschätzte Knolle
Ernährungstipps - Wussten Sie schon?
Kaum ein Lebensmittel ist so vielfältig einsetzbar, wie die Kartoffel. Gekocht, gebraten, gestampft, frittiert, als Kloß oder sogar im Brot: Es befassen sich ganze Kochbücher mit der Zubereitung der braunen Knolle. Gleichzeitig sind die „Erdäpfel“ kleine Energiebomben voller wertvoller Nährstoffe.
Die Deutschen gelten seit jeher als wahre Kartoffel-Fans. Laut des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) lag der Pro-Kopf-Verbrauch an Kartoffeln im Jahr 1950 noch bei 186 Kilogramm. Mittlerweile begnügt man sich hierzulande zwar „nur“ noch mit 55 bis 60 Kilogramm im Jahr, doch sicher ist: Kartoffeln bleiben beliebt.
Zehn wissenswerte Fakten rund um Kartoffeln
Wertvolles Eiweiß
Grundsätzlich sind Kartoffeln wohl eher als Kohlenhydrat-Lieferanten bekannt, als dass man sie für ihren Eiweiß-Gehalt schätzt. Dieser liegt laut des BZfE bei gerade einmal zwei Prozent. Dieser Anteil hat es aber dafür in sich. Kartoffeln enthalten laut der Ernährungs-Experten des BZfE zahlreiche essenzielle Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Kombiniert man demnach Kartoffeln geschickt mit anderen Lebensmitteln (beispielsweise Quark oder Ei) verbinden sich deren Aminosäuren zu hochwertigen Proteinen.
Sattmacher
Kartoffeln machen satt, haben dabei aber eine niedrige Energiedichte. Mit gerade einmal 70 Kilokalorien pro 100 Gramm, enthalten Kartoffeln etwa halb so viel Energie wie die gleiche Menge Eiernudeln. Konkret heißt das: Wer sich satt essen will, greift am besten öfters einmal zu den erdigen Knollen.
Kohlenhydrate-Lieferant
Unser Körper ist hungrig nach Energie. Die können ihm Kartoffeln sehr gut in Form von Kohlenhydraten liefern. Die „Erdäpfel“ enthalten laut des Bayerischen Landesamtes für Landwirtschaft (LfL) 14 Gramm Stärke pro 100 Gramm und haben dabei laut des BZfE einen niedrigen glykämischen Index. Die Kohlenhydrate der Kartoffel lassen also den Blutzuckerspiegel nicht so schnell ansteigen, wie andere Produkte.
Vitamine und Mineralstoffe
Kartoffeln enthalten laut des BZfE wichtige Vitamine - wie zum Beispiel Vitamin C und B-Vitamine. Hinzu kommen Mineralstoffe wie Magnesium und Kalium, sowie Spurenelemente wie Selen und Zink. Zudem enthalten die Knollen sekundäre Pflanzenstoffe (Carotinoide und Polyphenole), die unseren Körper vor freien Radikalen schützen können.
Gutes für den Darm
Ballaststoffe runden das breite Angebot wichtiger Nährstoffe der Super-Knolle ab. Sie machen satt und sind wichtig für den Darm. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, dass mithilfe von Kartoffeln eine ausreichende Ballaststoffversorgung des Körpers sichergestellt werden kann.
Alleskönner
Pommes Frites, Salzkartoffeln, Kartoffelklöße, Bratkartoffeln, Ofenkartoffel – die Liste der Zubereitungsarten für Kartoffeln ist schier endlos. Wichtig dabei: Kartoffel ist nicht gleich Kartoffel. Mehlig kochende Sorten haben laut des BzfE einen höheren Stärkegehalt und eignen sich besser zum Stampfen und Weiterverarbeiten in Teig. Festkochende Sorten behalten auch beim Kochen ihre Form und können besonders gut in Gratins oder Kartoffelsalaten eingesetzt werden. Einen tollen Pfiff bekommen Ihre Kartoffel-Gerichte mit unserem Egle Bio Kartoffel Gewürz, das Schnittlauch, Petersilie, Majoran und Sellerie enthält.
Qualität erkennen
Verbraucher können mit einigen Tipps des BZfE selbst erkennen, ob frische Ware vom Feld in ihrem Einkaufswagen landet. Frische und qualitativ gute Kartoffeln sind fest und sauber. Sie haben zwar einen erdigen Geruch, riechen aber nicht muffig. Zudem sollten die Kartoffeln eine gleichmäßige braune Farbe haben und trocken sein. Glitschige oder faulige Knollen sind nicht mehr zum Essen geeignet.
Lagerung
Kartoffeln können monatelang gelagert werden. Das Bundeszentrum für Ernährung rät, Kartoffeln an einem kühlen und dunklen Ort aufzubewahren. Die optimale Temperatur für Kartoffeln liegt bei vier bis sechs Grad Celsius. Aufbewahrt werden sollten die Knollen in Papiertüten oder Jutesäcken – Plastik bekommt den Kartoffeln hingegen nicht gut. Auch in Konserven halten sich Kartoffel gut – beispielsweise in unserem Bio Kartoffel-Eintopf mit Rindfleisch. Der deftige Kartoffeleintopf mit Zutaten aus ökologischer Landwirtschaft enthält mageres Rindfleisch und ist schon fertig zubereitet.
Vorsicht!
Vorsicht ist bei grünen Stellen an Kartoffeln geboten. Laut des BZfE ist darin und an den Keimansätzen der Knollen das Gift Solanin enthalten. Die leicht bittere Substanz kann in großen Mengen zu Vergiftungserscheinungen führen. Experten raten daher, Keime und grüne Stellen stets großzügig zu entfernen.
Ursprung
Auch wenn die Deutschen schon lange gerne Kartoffeln essen, stammt die Knolle nicht von hier. Ihr Ursprung liegt in Südamerika, dort wurde sie bereits 200 nach Christus angebaut. Laut des Bundeszentrums für Ernährung dauerte es ein paar Jahrhunderte, bis die Kartoffeln von den Europäern als Nahrungsmittel akzeptiert wurden. Erst seit dem 18. Jahrhundert ist sie demnach fest in deutschen Küchen etabliert.
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Quellen:
Bundeszentrum für Ernährung, Schweizer Nährwertdatenbank, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.
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